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Effekte eines Fallmanagements nach MBOR auf die berufliche Reintegration von Patienten mit Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten

Die Forderung eines nahtlosen Übergangs von medizinischer zu beruflicher Rehabilitation ist seit Einführung des SGB IX im Jahr 2001 ein zentrales Thema in der Rehabilitationslandschaft. Zur Verbesserung und Aufrechterhaltung der funktionellen Gesundheit und Erwerbstätigkeit besteht das Bestreben, Patienten bereits frühzeitig auf den Wiedereinstieg in das Berufsleben vorzubereiten und zu unterstützen.

In der Klinik Niederrhein erhalten Patienten mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) eine stationäre medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR). Der Transfer vom Kliniksetting in den Alltag gestaltet sich jedoch häufig als schwierig. Zur Verstetigung, Stabilisierung und Kontrolle des MBOR-Programmes wird in diesem Projekt ein zusätzliches Fallmanagement nach der stationären medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation durchgeführt (MBOR-Plus). Einbezogen in die Studie werden Patienten mit BBPL, die von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder Stoffwechselerkrankungen betroffen sind.

Um die Wirksamkeit und Effekte des Fallmanagements auf den beruflichen Reintegrationserfolg beurteilen zu können, findet eine externe wissenschaftliche Evaluation des Projektes durch die RWTH Aachen auf formativer und summativer Ebene statt. Zur Absicherung der Ergebnisse werden neben Wiedereingliederungsraten auch psychologisch relevante Konstrukte wie die individuelle motivationale Einstellung sowie die Selbstwirksamkeitserwartung mitberücksichtigt. Das Untersuchungsdesign sieht drei Patientengruppen vor, die an unterschiedlichen Interventionen teilnehmen und wiederholt zu insgesamt vier Messzeitpunkten (Beginn und Ende der Reha sowie 6 und 12 Monate nach Ende der Reha) bzgl. definierter Kontroll- und Erfolgsvariablen befragt werden. Teilnehmer mit niedriger Motivation zur Reintegration erhalten berufsbezogene Schulungen (Stufe 1). Teilnehmer mit hoher Motivation zur Reintegration erhalten zusätzlich zu den Schulungen spezifische Gruppensitzungen zu berufsrelevanten Themen (Stufe 2). Die Teilnehmer der Stufe 2 werden randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt, wovon eine im Anschluss an die Reha ein Fallmanagement erhält (MBOR-Plus), während die andere als Kontrollgruppe ohne Fallmanagment fungiert.

Das Projekt startete im Juli 2016 und wird durch refonet (Rehabilitations-Forschungsnetzwerk der Deutschen Rentenversicherung Rheinland) über eine Laufzeit von 33 Monaten gefördert.