Mensch-Avatar Interaktion
Avatare sind unsere virtuellen Stellvertreter und erlauben uns mit der virtuellen Welt zu interagieren. Auf der einen Seite steuern und beeinflussen wir diese Avatare. Wir bewegen sie und lassen sie verschiedenste Aufgaben in der digitalen Welt erfüllen, wir verändern ihr Aussehen und passen sie an unsere Präferenzen an und vieles mehr. Auf der anderen Seite beeinflussen Avatare auch uns. Beispielsweise müssen wir lernen, Bewegungen und Handlungen zu planen, die durch unseren Avatar ausgeführt werden. Dies stellt die menschliche Informationsverarbeitung vor Herausforderungen, da verschiedenste Transformationen nötig sind. So kann beispielsweise ein Perspektivwechsel nötig sein oder es muss der gesamte Körper mit nur wenigen Tastendrücken gelenkt werden. Auch komplexeres Verhalten wird durch Avatare beeinflusst und es konnte gezeigt werden, dass wir unser Verhalten an dem Aussehen und den Eigenschaften unseres Avatars ausrichten. Unser Ziel ist es diese Gegenseitigen Wechselwirkungen besser zu verstehen und zu untersuchen, wie Mensch und Avatar zu einer Einheit verschmelzen.
Aktuelle Projektmitarbeiter
Geförderte Projekte
In einem DFG-geförderten Projekt wurde die visuelle Perspektivübernahme von Avataren untersucht.
Wenn sich ein Akteur in die allozentrische Perspektive eines Avatars versetzt, können unter bestimmten Bedingungen räumliche Dissoziationen aus der Perspektive des Avatars und der des Akteurs entstehen. In dem Maße, in dem sich der Akteur mit dem Avatar identifiziert, wird vorhergesagt, dass sich wohlbekannte Kompatibilitätseffekte in ihr Gegenteil verkehren. Das vorliegende Projekt versucht dies mit objektiven Leistungsdaten anhand mehrerer Phänomene (Kompatibilitätseffekt, Simon-Effekt, SNARC-Effekt) aufzuzeigen.Dieses Projekt wiurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG MU 1298/11) gefördert, unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Müsseler (RWTH Aachen University, Arbeits- und Kognitionspsychologie). Das Projekt war mit dem DFG-Schwerpunktprogramm "The Active Self" assoziiert (DFG SPP 2134).
Publikationen
von Salm-Hoogstraeten, S.,Bolzius, K., & Müsseler, J. (2020). Seeing the world through the eyes of an avatar? Comparing perspective taking and referential coding. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 46(3), 264–273. https://doi.org/10.1037/xhp0000711
von Salm-Hoogstraeten, S.,& Müsseler, J. (2020). Human cognition in interaction with robots: Taking the robot’s perspective into account. Human Factors, online first. doi: 10.1177/0018720820933764
Böffel, C. & Müsseler, J. (2019). Visual perspective taking for avatars in a Simon task. Attention, Perception, & Psychophysics, 81, 158-172. doi: 10.3758/s13414-018-1573-0
Müsseler, J., Ruhland, L., Böffel, C. (2019). Reversed effect of spatial compatibility when taking avatar’s perspective. Quarterly Journal of Experimental Psychology, 72(6), 1539-1549. doi: 10.1177/1747021818799240
Böffel, C. & Müsseler, J. (2018). Perceived ownership of avatars influences visual perspective taking. Frontiers in Psychology, 9 , Article 743. doi: 10.3389/fpsyg.2018.00743