Werkzeuggebrauch und Reiz-Reaktions-Kompatibilität
Leitung
Prof. Dr. Jochen Müsseler (RWTH Aachen University, Arbeits- und Kognitionspsychologie)
Kooperationspartner
- Prof. Dr. Eva-Maria Skottke (Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW))
- Prof. Dr. Wilfried Kunde (Universität Würzburg)
- PD Dr. Peter Wühr (TU Dortmund)
Zusammenfassung
Durch die Verwendung moderner Technik entstehen oft neuartige Aufgaben, die hohe Anforderungen an die motorische Geschicklichkeit stellen. Beispiele dafür sind endoskopische oder laparoskopische Eingriffe, bei denen Instrumente unter indirekter Sicht bedient werden müssen. Dabei werden nicht nur die tatsächlichen Hand- und Armbewegungen in Bewegungen der relevanten Teile der benutzten Instrumente transformiert, sondern diese Tätigkeit wird durch eine weitere Transformationsebene erschwert, nämlich dadurch, dass die Bewegungen der Instrumente durch eine oft verzerrte Optik präsentiert wird. Derartige visuomotorische Transformationen sind die wohl offensichtlichste Herausforderung moderner Arbeit. Sie dienen als Praxismodell für unsere Arbeitsgruppe. Eine extreme Form der visuomotorischen Transformationen sind die durch Werkzeuggebrauch erzeugten inkompatiblen Anordnungen. Um das T-Werkzeug im Teil A der Abbildung auf einen rechten Lichtreiz zu bewegen, muss der Hebel nach links bewegt werden. Reiz (S) und Richtung der Bewegung (R) sind demnach entgegengesetzt (inkompatibel). Demgegenüber stellt Teil B der Abbildung eine kompatible Anordnung dar: Reiz (S) und Richtung der Bewegung (R) stimmen überein. Wir untersuchen, wie derartige durch Werkzeuggebrauch erzeugte Inkompatibilitäten auf die Reaktionsumsetzung auswirken.
Ausgewählte Veröffentlichungen
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- Müsseler, J., Wühr, P., & Ziessler, M. (2014). Using tools with real and imagined tool movements. Frontiers in Psychology, 5, Article 515.
- Sutter, C., Sülzenbrück, S., Rieger, M., & Müsseler, J. (2013). Limitations of distal effect anticipation when using tools. New Ideas in Psychology, 31, 247-257.
- Müsseler, J. & Sutter, C. (2012). Menschliche Informationsverarbeitung beim Werkzeuggebrauch: Zur Koordination proximaler und distaler Handlungseffekte. In T. H. Schmitz & H. Groninger (Hrsg.) Werkzeug / Denkzeug: Manuelle Intelligenz und Transmedialität kreativer Prozesse (S. 247-261). Bielefeld (Germany): Transcript Verlag.
- Müsseler, J., & Skottke, E.-M. (2011). Compatibility relationships with simple lever tools. Human Factors, 53, 383-390.
- Müsseler, J., Kunde, W., Gausepohl, D., & Heuer, H. (2008). Does a tool eliminate spatial compatibility effects? European Journal of Cognitive Psychology, 20, 211-231.
- Kunde, W., Müsseler, J., & Heuer, H. (2007). Spatial compatibility effects with tool use. Human Factors, 49, 661-670