Erforschung der Modalitätsspezifizität und konzeptuelle Verallgemeinerung von Reaktions-Effekt Kompatibilität, DFG-gefördert
- Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG
- Antragsteller: Prof. Dr. Iring Koch, Institut für Psychologie
- Mitantragsteller: Andrea M. Philipp, Institut für Psychologie, und Arnaud Badets, CNRS, Groupe d’Imagerie Neurofonctionnelle, UMR 5296, Université de Bordeaux, Frankreich
- Projektmitarbeiterin: M.A. Noémi Földes
- Laufzeit: 36 Monate, 2014-2017
Zusammenfassung
Dem ideomotorischen Prinzip zufolge werden Reaktionen nach der mentalen Antizipation des gewollten Effekts für diese Reaktion geplant. In der Forschung ist es in den letzten 20 Jahren vermehrt zur Aufgabe geworden, diese Theorie zu untersuchen. Wobei die Forschung besonders inspiriert wurde von der Idee einer gemeinsamen Verarbeitung von Wahrnehmung und Reaktion, genannt common-coding Theorie, und der nachfolgenden Ausarbeitung in die kognitive theory of event coding, TEC. Der Leitgedanke ist, dass eine Reaktion im Sinne von den erwarteten sensorischen Konsequenzen geplant wird, sodass die Repräsentationen von Reaktionen und Stimuli sich ein Format in der Wahrnehmung teilen, zum Beispiel beziehen sich beide auf sensorische Ereignisse.
Um diese, unserer Reaktion vorhergehende, mentale Antizipation zu demonstrieren, wurde das Reaktion – Effekt Kompatibilität Paradigma, englisch response-effect compatibility paradigm, kurz REC, benutzt. Es geht davon aus, dass schon existierende Assoziationen, die auf einer sogenannten dimensionellen Überlappung zwischen den Reaktionen und den Reaktionseffekten basieren, genutzt werden können, um die Kompatibilität der Reaktionen und deren folgenden Effekt zu manipulieren. Die Reaktionzeit ist typischerweise kürzer, wenn die Reaktion und der Effekt kompatibel sind als wenn sie inkompatibel sind, genannt response-effect compatibility effect oder kurz REC effect.
In diesem Projekt wird das Paradigma genutzt, um weitere Eigenschaften des Reaktions – Effekt Kompatibilitätseffekts aufzudecken. Da angenommen wird, dass bestimmte Modalitäten mehr miteinander in Verbindung stehen als andere, versuchen wir zunächst die Rolle der Modalitäten systematisch, das heißt vokale und manuelle Reaktionen gepaart mit auditorischen und visuellen Effekten, in diesem Paradigma zu erforschen. Wir erwarten einen ausgeprägteren REC-Effekt mit der kompatiblen Modalitätenzuordnung, das heißt manuell-visuell und vokal-auditorisch, da diese auch im Alltag normalerweise zusammen auftreten.
Der zweite Schwerpunkt des Projekts ist das konzeptuelle Level des Reaktionsplanens. Basierend auf dasselbe Paradigma, präsentierten wir entweder verschiedene Formate desselben Effekts, zum Beispiel arabische Zahlen, römische Zahlen, und so weiter, oder wir präsentierten den Effekt in verschiedenen Sprachen. Dieser Teil der Forschung soll ergründen, ob phonologische oder konzeptuelle Überlappung beim REC Paradigma involviert ist und somit auch für die Reaktionskontrolle eine Rolle spielt.
Ausgewählte Publikationen
Badets, A., Koch, I., & Philipp, A. M. (2014). A review of ideomotor approaches to perception, cognition, action, and language: Advancing a cultural recycling hypothesis. Psychological Research. (online first) DOI: 10.1027/1618-3169/a000171.
Badets, A., Koch, I., Touissaint , L. (2013). Role of an ideomotor mechanism in number processing. Experimental Psychology, 60, 34-43.
Greenwald, A. G. (1970). Sensory feedback mechanisms in performance control: With special reference to the ideomotor mechanism. Psychological Review, 77, 73-99.
Greenwald, A. G. (1972). On doing two things at once: Timesharing as a function of ideomotor compatibility. Journal of Experimental Psychology, 94, 52-57.
Koch, I., Kunde, W. (2002). Verbal response-effect compatibility. Memory & Cognition, 30, 1297-1303.
Kunde, W. (2001). Response-effect compatibility in manual choice reaction tasks. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 27, 387-394.
Stephan, D. N., & Koch, I. (2010). Central crosstalk in task switching: Evidence from manipulating input-output modality compatibility. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory & Cognition, 36, 1075-1081.
Stephan, D. N., & Koch, I. (2011). The role of input-output modality compatibility in task swtiching. The role of input-output modality compatibility in task switching. Psycholgical Research, 75, 491-498.