Der Einfluss von Inputmodalität und Outputmodalität auf Multitasking in sprachlichen Aufgaben, DFG-gefördert
- Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG
- Antragstellerin: Dr. Andrea M. Philipp
- Projektmitarbeiterin: M.Sc. Simone Schäffner
- Laufzeit: 24 Monate, 2015-2017
Zusammenfassung
Die Ausführung sprachlicher Aufgaben erfordert meist eine Kombination aus verschiedenen Input- und Outputmodalitäten. So erfolgt die Sprachperzeption entweder über die auditive oder über die visuelle Inputmodalität, etwa zur Wahrnehmung von gesprochener oder geschriebener Sprache, und die Sprachproduktion findet entweder über die vokale oder über die manuelle Outputmodaliät statt, etwa zur Produktion von gesprochener oder geschriebener Sprache. Ziel des aktuellen Arbeitsprogramms ist es, die Rolle verschiedener Input- und Outputmodalitäten sowie den Einfluss verschiedener Modalitätskombinationen in monolingualen und in bilingualen Situationen zu untersuchen. Dabei handelt es sich um eine Fortführung des DFG-Projekts PH 156/3-1. Im Rahmen der ersten Förderperiode wurden bereits erste modalitätsspezifische Einflüsse in sprachlichen Aufgaben gefunden. Diese zeigten sich zum einen in Form von Input-Outputmodalitäts-Kompatibilitätseffekten während sprachbezogener Modalitätswechselexperimente. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Wechseln zwischen kompatiblen Input-Output-Modalitätskombinationen, das heißt auditiv-vokal und visuell-manuell, während sprachlicher Aufgaben zu geringeren Wechselkosten führt als das Wechseln zwischen inkompatiblen Input-Output-Modalitätskombinationen, das heißt auditiv-manuell und visuell-vokal. Zum anderen zeigten sich modalitätsspezifische Effekte in Sprachwechselexperimenten. Dabei wurden erste Hinweise auf einen bimodalen Vorteil gefunden. Versuchspersonen zeigten bessere Leistungen während des Wechselns zwischen Sprachen sobald die relevanten Sprachen separaten Outputmodalitäten zugeordnet waren. In dem aktuellen Arbeitsprogramm geht es zunächst um eine Vertiefung dieser beiden Bereiche. Zum einen soll in einer Serie von Modalitätswechselexperimenten die Frage geklärt werden, ob die Art der sprachlichen Aufgabe zu quantitativen oder qualitativen Unterschieden hinsichtlich des Modalitäts-Kompatibilitätseffekts führt. Zum anderen werden die Rahmenbedingungen des bimodalen Vorteils in einer Reihe von Sprachwechselexperimenten genauer untersucht. Weiterhin kommt es zu einer Zusammenführung dieser beiden Bereiche. So wird beispielsweise die Frage nach möglichen Modalitäts-Kompatibilitätseffekten während Sprachwechselexperimenten untersucht, wodurch ein erster Transfer von monolingualen auf bilinguale Situationen stattfindet.
Ausgewählte Publikationen
Schaeffner, S., Koch, I., & Philipp, A. M. (2015). The role of sensory-motor modality compatibility in language processing. Psychological Research. Advance online publication.
Schaeffner, S., Koch, I., Philipp, A.M. (submitted). Semantic effects on sensory-motor modality switching: Evidence from two language-related modality-switching experiments.
Ausgewählte Konferenzbeiträge
Schaeffner, S., Koch, I., Philipp, A.M. (2015). Explicit and implicit modality effects in language processing. 19th Meeting of the European Society for Cognitive Psychology (ESCOP 2015), Paphos, Cyprus.
Schaeffner, S., Fibla, L., & Philipp, A.M. (2015). Is there a bimodal advantage in language switching? 57. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP), Hildesheim, Deutschland.
Schaeffner, S., Philipp, A.M., & Koch, I. (2014). Input-output modality compatibility in language processing. 56. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP), Gießen, Deutschland.
Philipp, A.M., Schaeffner, S., Stephan, D.N., & Koch, I. (2013). Modality compatibility in a semantic categorization task. Embodied and Situated Language Processing Conference (ESLP), Potsdam, Deutschland.